Pressemitteilung -
Tourismus Marketing Forum Kiel - TourisMUS(T) versus TouRIS(K)mus
Marketing Forum von Kiel-Marketing in der IHK zu Kiel Februar 2019
Welchen Einfluss hat der Tourismus auf das Leben an der Kieler Förde und wie steht die ansässige Bevölkerung dazu? Überwiegt die Wahrnehmung der Chancen oder der Risiken? Wie müssen die Weichen für die touristische Entwicklung bis 2030 gestellt werden?
Dieser Spur ist Kiel-Marketing nachgegangen und präsentierte die Ergebnisse vor rund 150 Akteuren aus Tourismus und Wirtschaft im Rahmen des Tourismus Marketing-Forum am 06.02.2019 in der IHK zu Kiel.
Kiel profitiert jährlich von knapp 24 Mio. touristischen Aufenthaltstagen – wirtschaftlich und finanziell, aber auch die BürgerInnen Kiels profitieren von Begegnungen und zusätzlichen Angeboten. Was der touristische Erfolg für die Stadt bedeutet, was Kiel-Marketing bereits daraus macht und was sowohl Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe als auch Einzelhandel, Wirtschaft und Wissenschaft daraus mitnehmen können und wie sie sich zukünftig einbringen sollten standen im Fokus.
Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer untermauerte anhand touristischer Kennzahlen und deren Wertschöpfung die große Bedeutung der Branche für Kiel. So weisen aktuell die Übernachtungen in Kiel für 2018 ein weiteres überdurchschnittliches Wachstum von 10% auf. Für 2018 gesamt werden ca. 800.000 Übernachtungen prognostiziert (Stand Jan.-Nov. 2018: 745.208). Damit liegt die Stadt deutlich über der 2012 im „Touristischen Wachstumsstrategie Konzept 2022“ angestrebten Größe von 718.561 Übernachtungen! Gleichzeitig stehen in den nächsten Jahren zahlreiche Hotelneubauten mit ca. 2.300 zusätzlichen Betten an. Das bedeutet eine Steigerung um 53% von 4.500 Betten in 2017 auf 6.900 Betten in 2020!
Es besteht also tourismusplanerisch der Bedarf, das Gesamttouristische Konzept entsprechend der neuen Marktbedingungen als Touristisches Entwicklungskonzept für die gesamte Lokale-Tourismus-Organisation (LTO) Kieler Förde neu zu fassen. Zukünftige Erwartungen, Stärken und Schwächen und welche Strukturentwicklung gebraucht wird, welche Kooperationen wichtiger werden und ob das Marketing auf dem richtigen Weg ist, werden im Tourismus-Entwicklungs-Konzept 2030 (TEK) eingearbeitet und formuliert, das Kiel-Marketing im Januar 2019 beim Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) in Auftrag gegeben hat.
Einblicke in ein breites Meinungsbild der Kieler Bevölkerung und wie die Einheimischen aktuell zum Tourismus in der eigenen Stadt stehen, gab Bente Grimm vom NIT anhand der Ergebnisse zur Tourismus Akzeptanzstudie, die im September 2018 durchgeführt wurde. Die große Mehrheit der KielerInnen bewertet die wahrgenommenen Auswirkungen des Tourismus für die Stadt und auch für sich persönlich insgesamt überwiegend/eher positiv (86% bzw. 47%). Nur 8% sehen eher/überwiegend negative Effekte. Aus Sicht der Einheimischen sorgt der Tourismus vor allem für ein positives Image der Stadt, trägt zur Wirtschaftsförderung bei und schafft ein vielfältigeres Angebot im Bereich der Gastronomie und sorgt für internationales Flair. Das Vorhandensein attraktiver Arbeitsplätze wird als stark saisonal empfunden, tatsächlich ist die Tourismusbranche aber für über 16.500 Vollzeitarbeitsplätze in der Landeshauptstadt Kiel verantwortlich (vgl. NIT Studie Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die LTO Kieler Förde).
Auch die Belebung der Innenstadt durch Kreuzfahrt- und Fährschiffe wird von der Mehrheit der Kieler positiv gesehen, nur ein Fünftel der Kieler nimmt hier eher negative Effekte wahr. Klimafreundlicher Urlaubsort zu werden und den Kreuzfahrt-/Fährhafen unter ökologischen Gesichtspunkten auszubauen, sind für fast alle Kieler (87% bzw. 83%) wichtige Ziele, denn das Kreuzfahrtgeschäft wird weiter deutlich wachsen. 179 Kreuzfahrtschiffe werden 2019 erwartet, soviel wie noch nie.
Bedenken in Richtung erhöhter Umweltbelastung durch die Kreuzfahrer, konnte Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH, mit validen Zahlen entkräften. Aufgrund der Emissionsdebatten wurden in unmittelbarer Nähe zum Ostseekai an zwei Orten Luftschadstoffmessungen beauftragt, die über das gesamte Jahr 2018 durchgeführt wurden. Diese verdeutlichen, dass - unabhängig von der Windrichtung - Luftschadstoffbelastungen durch die Schiffe nicht wahrnehmbar seien.
Vorschläge, wie Kiel-Marketing mit den Erkenntnissen zukünftig werblich arbeiten kann, um den Erfolg fortzusetzen wurde vom Projektleiter Jan-Philipp Willers von Kiel-Marketing mit den konkreten Kampagnenvorschlägen „Stadt erleben. Meer genießen.“ sowie „Lass dich windspirieren.“ präsentiert. Diese zielen in der ersten Phase auf das Beehrbuergungsgewerbe ab, sind aber modular für verschiedene Zielgruppen und verschiedene Adressaten gestaltbar.
FAZIT
Tourismus ist ein MUST für Kiel und macht die Stadt für alle Menschen attraktiver. Die Sensibilität für das RISK oder besser die Befindlichkeiten der Bürger zum Tourismus sind im Rahmen des Marketing Forums transparent präsentiert geworden und finden regen Zuspruch im Handeln der beteiligten Akteure.
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